Für Dein (Ge)Wissen

Hauptsache die kleinen Viecher bleiben weg?

Auf dieser Seite findest Du hilfreiche Informationen rund um unsere Inhaltsstoffe, insbesondere bezüglich unserer Insekten-Abwehr Produkte.

Fangen wir also an mit den verschiedenen Arten von Repellents.
Da gibt es verschiedene Wirkstoffe. Die am weitesten verbreiteten haben wir für Dich unten aufgelistet. Wir haben uns Mühe gegeben möglichst neutral zu bleiben. Daher gibt es die Reihenfolge auch alphabetisch. Dadurch, dass wir uns für zwei dieser Wirkstoffe bei unseren Produkten entschieden haben siehst Du ja selber, dass wir Favoriten haben. Bitte beachte, dass dieses nur generelle Informationen sind. Zu den einzelnen Wirkstoffen findest Du eine Menge weiterführender, teils (leider) auch widersprüchlicher Angaben im Internet.

DEET (Diethyltounamid)

DEET ist ein chemisches Insekten Abwehrmittel und wurde in den 40ern von der US-Armee entwickelt. Es fand seine ersten Einsätze im Vietnamkrieg. 1957 wurde DEET für die zivile Verwendung zugelassen und wird seit 1965 kommerziell vermarktet.

DEET hat ein breites Wirkungsspektrum, kann jedoch Allergien auslösen und sollte von schwangeren Frauen und Kindern unter zwei Jahren nicht angewendet werden.

Es gibt verschiedene Produkte mit DEET am Markt und sollte nicht mit Augen und Schleimhäuten in Kontakt gebracht werden. Die Produkte wirken insbesondere gut gegen Mücken und werden daher oft für tropische Gebiete empfohlen, denn es ist immer noch gefährlicher von eine Malaria-Mücke gestochen zu werden…

DEET ist ein Lösungsmittel. Daher kann es Kunststoffe, Kunstfasern und Leder angreifen. Vor der Benutzung sollte die Materialverträglichkeit auf jeden Fall geprüft werden.

Icaridin

Icaridin ist noch recht jung im Vergleich zu DEET. Auch dieser Stoff wird chemisch hergestellt. Icaridin findet man auch unter dem Namen Saltidin in verschiedenen Produkten. Lt. diversen Studien ist Icaridin ähnlich wirksam wie DEET.
Verglichen mit DEET greift es aber keine Textilien und Kunststoffe an und ist verträglicher mit der Haut. Auch bei Icaridin wird empfohlen Kleinkinder unter 2 Jahren nicht zu behandeln.

IR3535

… oder auch Ethyl butylacetylaminopropionat ist ebenfalls ein synthetisch hergestellter Wirkstoff, der seinen Einsatz in Repellentien findet.
IR 3535 wird seit über 30 Jahren weltweit bei Insektenschutz Produkten eingesetzt. Der Wirkstoff ist einer natürlich vorkommenden Aminosäure (Beta -Alanin) nachempfunden. Bei einem Versuch wurde festgestellt, dass diese Aminosäure repellierende Eigenschaften besitzt. Da diese Eigenschaft aber nicht ausreichend war, um einen wirklichen Schutz zu gewährleisten, wurde auf dieser Basis der viel wirksamere Wirkstoff IR3535 entwickelt und wird nun synthetisch hergestellt. Auch IR3535 kann unter Umständen Kunststoffe und empfindlich Materialien angreifen. Daher sollte vor Gebrauch stets ein Verträglichkeitstest durchgeführt werden.

PMD (p-methane-3,8-diol)

… oder auch Citridiol ist wahrscheinlich der einzige pflanzliche Wirkstoff, der an die Wirksamkeit der konventionellen Mittel heranreichen kann. Es gibt eine Studie in dem PMD sogar die gleichen repellierenden Eigenschaften wie DEET zugesprochen werden, solange es in der gleichen Konzentration angewendet wird. PMD wird aus den Blättern des Zitronen Eukalyptus gewonnen. In verschiedenen Verfahren wird der Wirkstoff extrahiert. Der Herstellungsprozess ist sehr viel aufwendiger, als die Herstellung eines synthetischen Repellents. Daher sind Repellents mit PMD oftmals höher im Preis als die mit synthetisch hergestellten Wirkstoffen.
PMD hat einen typisch frischen (leicht zitronigen) Geruch und wird als sehr angenehm bezeichnet.

Biozid

„Biozide sicher verwenden“ liest man immer wieder auf den Repellents. Was hat es damit auf sich?

Die Definition laut der Biozid Verordnung lautet:
Biozidprodukte unterliegen der Biozid-Verordnung (EU) Nr. 528/2012. Diese definiert in Artikel 3 Absatz 1 a) Biozidprodukte als:

  • „jeglichen Stoff oder jegliches Gemisch in der Form, in der er/es zum Verwender gelangt, und der/das aus einem oder mehreren Wirkstoffen besteht, diese enthält oder erzeugt, der/das dazu bestimmt ist, auf andere Art als durch bloße physikalische oder mechanische Einwirkung Schadorganismen zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, ihre Wirkung zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen“

und

  • „jeglichen Stoff oder jegliches Gemisch, der/das aus Stoffen oder Gemischen erzeugt wird, die selbst nicht unter den ersten Gedankenstrich fallen und der/das dazu bestimmt ist, auf andere Art als durch bloße physikalische oder mechanische Einwirkung Schadorganismen zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, ihre Wirkung zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen.“

Dadurch unterliegen Insekten-Abwehrmittel den gleichen Bestimmungen wie z.B. einem Rattengift. Über die Biozid Verordnung könnte man Romane schreiben. Wir versuchen es mal in ein paar Sätzen: Alle Produkte, die eine repellierende (also abwehrende) Wirkung ausloben, müssen zugelassen sein. Früher war es noch „relativ“ einfach. Es wurde eine Anmeldung bei zuständigen Bundesamt eingereicht und normalerweise bekam man dann die Zulassung. Unter der EU wird das Ganze etwas komplizierter und zieht sich auch sehr in die Länge. Denn im ersten Schritt müssen alle Wirkstoffe durch die EU zugelassen werden. Sämtliche oben angegebene Wirkstoffe sind entweder schon zugelassen, oder aber befinden sich in der Zulassung. Im nächsten Schritt werden dann einzelne Markenprodukte zugelassen. Hierzu müssen Effektivitätsstudien usw. eingereicht werden. Das ganze Verfahren soll im Jahr 2024 abgeschlossen sein.

Die Biozid Verordnung regelt so das Inverkehrbringen von Repellents für Mensch und Tier und macht die Verwendung von Repellents sicherer.

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